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Case Bahnhofstrasse 96/98

Projektart:

Masterthesis

Datum:

2024

Standort:

ETH Zürich

Lehrstuhl:

Alexandre Theriot, Silke Langenberg

Von aussen Ghetto, von innen Heimat.
Die Analyse zeigt, dass die Bewohner gerne im Spreitenbacher Langäcker-Quartier leben. Das Quartier bietet bezahlbaren Wohnraum und vielfältige Wohntypologien für unterschiedliche Lebenssituationen. Die Gebäude sind jedoch sanierungsbedürftig, was Chancen zur Verbesserung bietet: Nutzungsmischung, durchgängige Grünflächen, bauliche Erneuerung und zeitgemässe Wohnungsgrundrisse.
Ein Beispiel ist das Gebäude an der Bahnhofstrasse 96/98, das mit 52 Wohnungen durch einen Neubau mit 61 marktgerechten Wohnungen ersetzt werden soll. Die bestehenden Betondecken, Raumhöhen, Aufzugsschächte und Wohnungsgrundrisse gelten als veraltet, sodass eine Sanierung ausgeschlossen wurde. Diese Entscheidung beeinflusst das Leben der Bewohner erheblich.
Das Ziel der Arbeit ist es, den Bewohnern eine Stimme zu geben und ihre Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. 21 der 52 Wohnungen sind 3,5-Zimmer-Wohnungen mit einem Mietpreis von 1'500 CHF/Monat und 68m², was unter dem heutigen Standard von 85m² liegt. Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch von 31m² pro Person liegt 14m² unter dem Zürcher Durchschnitt. In Anbetracht der aktuellen Klimakriese, sind die Wohnungsgrössen also mehr als zeitgemäss.
Im Gebäude werden viele Sprachen gesprochen, und die Bewohner erzählen unterschiedliche Geschichten. Einige leben seit über 20 Jahren dort, andere sind neu in der Schweiz. Die Bedürfnisse dieser 52 Parteien bilden die Grundlage für den Entwurf einer alternativen Zukunft des Langäcker-Quartiers. Jeder Wunsch wird zwischen Kosten, Zeit und Komfort abgewogen, um sensible architektonische Lösungen für gegebene Situationen zu finden.
Bestehende Qualitäten wie Brüstungsfenster und bepflanzte Balkone werden erhalten und gestärkt. Neue Fenster werden so positioniert, dass mehr Fläche zur Verfügung steht. Fensterbänke können als Regal, Bar oder Tisch genutzt werden.
Durch drei zusätzliche Geschosse entstehen zehn neue Wohnungen. Diese dienen als Ersatzwohnungen für die Bewohner während der Bauzeit. Diese Wohnungen können später zu höheren Preisen vermietet werden, was die Renovierung der bestehenden Wohnungen finanziert und zu einer vielfältigeren Bewohnerschaft beiträgt.
Eine gemeinsame Dachterrasse kompensiert die bestehenden, kleinen Balkone und ermöglicht Aussicht über das Quartier. Ein offenes Erdgeschoss und eine Gemeinschaftsküche mit Garten kompensieren nicht nur die bestehenden, kleinen Küchen, sondern schaffen auch Verbindungen innerhalb der Nachbarschaft und dienen als Treffpunkt.
Dieses Projekt soll gegenwärtige Absichten hinterfragen und Ausgangspunkt für Diskussionen über die zukünftige Entwicklung des Langäcker-Quartiers darstellen.

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